Das Geschäftshaus 1897


Zeitungsannonce 1930
 


 Schwarz-Rot-Gold: Heimat,Vaterland,Nationalstaat,Grundgesetz,parlamentarische Demokratie, Volkssouverän ! 

Das ist alles Schnee von gestern - heute zählt etwas ganz anderes: Globalisierung, Privatisierung, Interdependence !
Bei der Globalisierung und Privatisierung geht es ausschließlich um Macht über Märkte und Menschen.
Die Heimat der multinationalen Konzerne ist der Globus und das Vaterland ist ihr Privatbesitz. Der Nationalstaat besteht nicht mehr. Für kleine Familienbetriebe als Nahversorger ist kein Platz mehr im Mutterland der Weltherrscher. Niemand durchschaut das Intrigengeflecht der Eine-Welt-Verbrecher, darum klagt sie auch keiner an. Die Wenigen, die einen kleinen Einblick haben, werden sich hüten den Mund aufzumachen. Mich hat das alles bis vor Kurzem nicht interessiert und ich habe mich nur mal ein paar Jahre mit der Thematik beschäftigt, damit ich nicht ganz blöd sterbe. Okay, das war´s ! Wenn Sie mehr darüber lesen möchten, dann gehen Sie bitte zu meinen "Links".
1897 haben meine Urgroßeltern das heutige Geschäftshaus gekauft. Unseren kleinen Tabakladen hat mein Großvater Albert Schildt 1930 eröffnet. Eigentlich war Großvater Musiker, aber nach einem Streit mit seinem Kapellmeister beschloß der Zigarrenraucher, sich mit einem Tabak- und Papierwarenladen selbständig zu machen. In der "Schlechten Zeit" nach dem 2. Weltkrieg bauten viele Menschen Tabakpflanzen in ihren Gärten an. Die Tabakblätter wurden selbst fermentiert und gesoßt. In dieser Zeit konstruierte mein Vater, als gelernter Schiffbauer, nach Feierabend auf seiner Werft eine Tabakschneidemaschine. Die Leute brachten uns ihre Tabakblätter und holten sich den Tabak gegen  einen kleinen Obulus als Feinschnitt wieder ab. Nach dem Tod meines Großvaters hat meine Mutter den Laden unter der Firmierung Anna Osterndorff KG weitergeführt. Ich wurde 1948 im Geschäftshaus geboren und verkaufte die ersten Tabakwaren, bevor ich über den Ladentisch schauen konnte, mit Schnuller im Mund. Die Bild-Zeitung kostete damals 10 Pfennig. Nach meiner Schulzeit schlug ich allerdings die seemännische Laufbahn ein, vom Moses bis zum Kapitän. Im Geschäft war ich dann nur, wenn ich von großer Fahrt zurück war. Allerdings war ich von 1986 bis 1989 ununterbrochen an Land, ich wollte mehr bei der Familie sein.
Meine Kinder waren klein, ich war jung verheiratet und es war für mich unerträglich, daß die eigenen Kinder mich nicht erkannten, wenn ich nach langer Zeit von großer Fahrt nach Hause kam. In dieser Zeit richtete ich im Geschäftshaus eine kleine Pfeifenwerkstatt ein, kaufte ganze Sortimente an Pfeifen namenhafter Hersteller, Einzelstücke von Pfeifenmachern und der  "Piepenhöker" wurde schnell ein Begriff im ganzen Landkreis. Außerdem habe ich mich darauf spezialisiert Pfeifenköpfe auszudrehen, Rauchkanäle nachzubohren, Holmrisse zu reparieren, neue Mundstücke anzupassen und unansehnliche Brösel aufzupolieren.
1986 / 87 habe ich in Westersode und Abbenseth norddeutsche und deutsche Meisterschaften im Pfeiferauchen gesponsert, dazu gravierte Pfeifen, Stopfer und Tabak geliefert.   
Dann kam die große Nichtraucherwelle und die Auswirkungen bekam auch ich zu spüren.
Der Handel mit Pfeifen und Tabakwaren in Cuxhaven konnte die Familie nicht mehr ernähren. Also fuhr ich zunächst wieder zur See, um uns vor dem finanziellen Ruin zu bewahren. Mehrgleisigkeit scheint im Facheinzelhandel, in den kleinen Familienbetrieben,  der einzige Garant für das Überleben zu sein. Die Anti-Raucher-Kampagne und die per Gesetzgeber verordneten Rauchverbote sind existenzvernichtend. Die Diskussion um die Gesundheitsreform, um den demographischen Wandel, die Kinderarmut und die Altenpflege hat mich bewogen, mich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen. Eine lange Geschichte - die ich zum Teil auf meinen Callcenter-Cuxhaven Seiten veröffentlicht habe. Eigentlich habe ich schon viel zu viel Zeit mit der Dokumentation und Veröffentlichung meiner Recherchen, meiner Nachforschungen und Erfahrungen vergeudet. Ich erzähle meine Geschichten und Anekdoten von nun an lieber am Kamin in gemütlicher Runde.
Wir laden zu uns nach Cuxhaven ein. Cuxhaven ist mit über 3 Mio Übernachtungen das größte deutsche Nordseeheilbad. Bereits Ende des vorletzten Jahrhunderts wurde die heilsame Wirkung der Seeluft entdeckt und schon 1906 wurde das erste "Seehospital", die "Nordheim-Stiftung" in Cuxhaven eingeweiht. Unterkünfte finden Sie in allen Preisklassen und für jeden Geschmack. Wir helfen Ihnen. Schauen Sie doch einfach mal rein, kostenlos und unverbindlich.


Piepenhoeker Rolf Osterndorff

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