19302005
Pension Piepenhoeker - Wellness für Körper, Geist, Seele & Pfeife
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Kapitel 6



Hab Acht lieb Vaterland
oder
Gute Nacht - Deutschland !
 

Bitte noch einmal - Satz für Satz:
Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl in seiner Regierungserklärung
am 30. Januar 1991

Zu den größten Herausforderungen der 90er Jahre gehört der
Schutz von Umwelt und Natur !
Durch Umweltvorsorge und eigenverantwortliches Handeln der Bürger
wollen wir Umweltgefahren im eigenen Lande vermeiden
und zugleich unsere technologische und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit
noch stärker als bisher in den Dienst der Natur und der Umwelt stellen.
Kern verantwortlicher Umweltpolitik ist und bleibt
die Bewahrung von Natur und Schöpfung.

Der Umweltschutz ist täglicher Gesprächsstoff.
Bürger stellen kritische Fragen,
Eltern wollen wissen, wie es um eine lebenswerte Zukunft
ihrer Kinder bestellt ist.
Es gibt in der Bundesrepublik Deutschland wohl kaum jemanden,
der sich nicht zumindest Sorgen über den Zustand der
natürlichen Lebensgrundlagen machen würde.

Die Ereignisse selbst lassen das Thema nicht aus den Schlagzeilen
- sei es die mögliche Klimaveränderung
- sei es das Ozonloch oder die Diskussion um das Trinkwasser.

Die Umwelt hat einen hohen Nachrichtenwert
und die Medien berichten meist über Katastrophen.
Wer Diskussionen verfolgt weiß,
daß gerade die Umwelt ein Feld ist,
auf dem sich Angst und Hysterie in Windeseile ausbreiten können.

Eine mit Augenmaß und Vernunft gestaltete Umweltpolitik
hat es da besonders schwer, denn Wunder sind nicht zu erwarten.
Jeder Erfolg
ist zäh erkämpft und muß
gegen widerstreitende Interessen durchgesetzt werden.

Diese Broschüre stellt die klassischen Felder der Umweltpolitik vor:
Luft, Feuer (Energie), Wasser, Boden, Abfall und weitere Umweltpartnerschaft.

Sie beschreibt was erreicht worden ist,
was noch getan werden muß,
und wo die Probleme liegen.
Die Risiken und Gefahren für unsere Umwelt dürfen nicht verharmlost werden.
Aber Katastrophenstimmung ist nicht angebracht
- sie schreckt den Bürger eher ab.

Und eine wirksame Umweltpolitik braucht die Mitwirkung aller,
auch die aktive Mitarbeit der Bürgerinnen und Bürger unseres Landes,
wenn unsere Erde auch in Zukunft eine Chance haben soll.

Ende 1992
spricht unser sehr verehrter Bundeskanzler Herr Dr. Helmut Kohl
von einem Staatsnotstand in der Bundesrepublik Deutschland
und beschwört das Zusammenwirken aller demokratischen Kräfte.
Das ist richtig !
Er verschweigt dabei die Tatsache, daß dieser Staatsnotstand
von den verantwortlichen Politikern hausgemacht ist.
Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" listet in seinen Ausgaben
November und Dezember 1992 die 400 reichsten Deutschen auf
und schreibt:
Das Mindestvermögen für die Aufnahme in die Forbes-Liste
der 400 reichsten Deutschen
stieg allen konjunkturellen Gewitterwolken zum Trotz von
180 Millionen auf 190 Millionen Deutsche Mark.

Die Top Ten der deutschen Milliardäre
besitzen zusammen Vermögenswerte von
68 000 000 000 (Milliarden) Deutsche Mark.

Deutschlands Reiche werden immer reicher !

Das ist richtig - Was sie verschweigen ?

Deutschlands Arme werden immer ärmer !

In der Bundesrepublik Deutschland sind die gesamtwirtschaftlichen Ziele
in dem "Gesetz zur Förderung der Stabliliät und des Wachstums der Wirtschaft"
vom 8. Juni 1967 ( im sog. "Stabilitätsgesetz) festgelegt worden.

Für die verantwortlichen Politiker in der BRD gilt es die Ziele
Vollbeschäftigung, Preisstabilität, außenwirtschaftliches Gleichgewicht,
angemessenes Wirtschaftswachstum und (nachdem zur Staatsaufgabe erklärt)
den Schutz der Umwelt
im Rahmen einer sozialen marktwirtschaftlichen Ordnung zu erreichen.
Ein weiteres wichtiges Ziel,
das häufig genannt wird,
ist eine gleichmäßigere Einkommens- und Vermögensverteilung !

Der Wettbewerb ist ein zwingend notwendiges Element der Marktwirtschaft:
Ohne wirksamen Wettbewerb gibt es in der Marktwirtschaft
keine sinnvolle Lenkung der Produktionsfaktoren
- keine Machtbegrenzung
- die "Marktwirtschaft" verliert ihre Existenzberechtigung !

Die Erkenntnis, daß der Wettbewerb ständig gefährdet war,
hat in der BRD - nachdem frühere Gesetzesinitiativen schon gescheitert waren,
1957 zu dem

"Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen"
(GWB - häufig auch kurz "Kartellgesetz" genannt)

geführt, das den Schutz des Wettbewerbs zur Aufgabe hat.

Die willentliche, wollentliche und vorsätzliche Zulassung
der Durchlöcherung und Unterwanderung des Kartellgesetzes
durch die vom Volk gewählten verantwortlichen Politiker
hat heute unter anderem den Quasi-Zusammenbruch der Marktwirtschaft
zur Folge !

In den vergangenen 20 Jahren ist es durch
Konzernbildungen
Erwerb von Beteiligungen
Gründung von Gemeinschaftsunternehmen
Fusionen
Kartelle
Marktbeherrschung
Preisabsprachen, -bindungen und -empfehlungen
Ausschließlichkeitsempfehlungen
Aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen

zu einer Ballung von ökonomischen Größen gekommen,
die einen gesunden Wettbewerb und damit eine soziale Marktwirtschaft
im Sinne des Gesetzes
völlig unterbinden und andere Regelungsmechanismen,
die zur Verfügung standen,
weitestgehend außer Kraft setzen.

Die deutsche Wirtschaft hat sich Deutschland eingesackt,
jetzt ist Europa an der Reihe - und danach -
vielleicht die ganze Welt ?

Diese Ambitionen hatte Deutschland - in anderer Form - schon einmal.
Darum haben Europa und der Rest der Welt zur Zeit
ein wachsames Auge auf Deutschland.
So werden auch die Meldungen der Medien,
daß der Ausländerhaß der deutschen Wirtschaft schweren Schaden zufügt,
in die richtige Dimension gerückt.

Das weitere gesamtwirtschaftliche wichtige Ziel,
- die gleichmäßigere Einkommens- und Vermögensverteilung -
mag ich an dieser Stelle schon gar nicht mehr erwähnen.

Genau hier liegt aber meines Erachtens auch die Schwierigkeit
der deutschen Wiedervereinigung.

Hierzu sei nur angemerkt, daß grundsätzliche Entscheidungen über die
Eigentumsordnung im Grundgesetz Artikel 14 und 15 verankert sind:
Artikel 14 (2): Eigentum verpflichtet !
Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen !

In der Seefahrt ist der innerdeutsche Wettbewerb schon lange
zum Erliegen gekommen, durch betriebswirtschaftliches Mißmanagement
und seefahrtpolitische Fehlentscheidungen.

Zudem ist die Seefahrt "internationalisiert" worden.
Darum fliehen deutsche Seeleute aus der Seefahrt in Arbeitslosigkeit,
in Umschulungen und Fortbildungen,
nur um nicht mehr zur See fahren zu müssen.

Aus meinem großen Bekannten- und Freundeskreis
bleiben nur diejenigen bei der Seefahrt,
die sich durch Familiengründung und Eigentumserwerb verschuldet haben
und denen die Banken im Nacken sitzen.

Und jene, die zu alt sind, um sich noch Hoffnung auf einen Landjob zu machen.
Die Auswirkungen liegen klar auf der Hand:
Qualifiziertes deutsches Personal in der Seefahrt ist knapp.

Auch andere deutsche Wirtschaftsbranchen sind dabei,
sich mehr und mehr zu "internationalisieren":
Auslandsinvestitionen und technologische Innovationen werden getätigt
zu Lasten der deutschen Arbeitsplätze.

So werden wir zum Wohle der Allgemeinheit weder Vollbeschäftigung,
noch Preisstabilität, noch angemessenes  Wachstum,
außenwirtschaftliches Gleichgewicht, geschweige denn

- den Schutz der Umwelt, Küsten- und Meeresschutz

kurz-, mittel-, oder langfristig erreichen - im Gegenteil:

Wenn die politisch und wirtschaftlich Verantwortlichen weiterhin glauben,
sie können das deutsche Volk auf diese schmähliche Art und Weise abzocken,
dann wage ich meinem Vaterland bürgerkriegsähnliche Zustände
zu prognostizieren - und dann

Gute Nacht - Deutschland !

 

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